Regelkunde - Teil 1

§ 63 (TBR) - Wann ist ein „Revoke“ vollendet?

 

Das Revoke wird in dem Moment vollendet, wenn die schuldige Seite zum nächsten Stich spielt. Selten passiert die Vollendung, wenn die schuldige Seite einen Claim macht oder einem solchen des Gegners zustimmt.

Wenn Sie also hören: „Der Stich war schon umgedreht“ oder: „Ich habe sogar zum nächsten Stich ausgespielt“ - das ist alles nicht relevant, denn Sie wissen ja spätestens jetzt, dass ein Revoke erst vollendet wird, wenn der Schuldige oder sein Partner zum nächsten Stich spielt.

 

§ 62 (TBR) - Was passiert bei einem unvollendeten „Revoke“?

 

Ein nicht vollendeter Revoke muss berichtigt werden. Dazu nimmt der Nichtbediener seine falsche Karte vom Stich (nicht vom Tisch!!) weg und legt eine regelgerechte Karte. Danach darf jeder seiner Gegner straflos eine andere Karte legen, sein Partner nur dann, wenn dessen rechter Gegner seine Karte geändert hat.

 

Beispiel: Die ausgespielte ♥8 wird mit ♠4 getrumpft, obwohl noch bedient werden könnte. Es folgen ♥3 und ♥5. Falls der Fehler jetzt rechtzeitig bemerkt wird, also bevor der Falschbediener zum nächsten Stich ausspielt, wird die ♠4 aus dem Stich genommen und z.B. ♥9 gespielt. Jetzt darf auch der Nächste straflos seine ♥3 zurücknehmen und versuchen, den Stich mit z.B. ♥D zu gewinnen. In diesem Fall darf sogar der letzte Spieler der Runde noch sein Spiel ändern.

 

Eine vom Schuldigen aus dem Stich genommene Karte kann der Alleinspieler einfach in die Hand zurücknehmen. Eine solche Karte eines Gegenspielers bleibt auf dem Tisch liegen und wird zur Hauptstrafkarte.